Erster Landgang auf Sao Nicolao

Die Tage sind heiß hier! Daher ist es immer eine gute Idee, die Mittagszeit an Bord und wenn möglich auf See, zu verbringen. Denn Schatten und Wind machen alles wunderbar angenehm.

So setzen wir am Sonntag, ganz früh erst mal zum Strand über gehen schwimmen, klettern die Dünen rauf und runter und bauen einen Sandhasen.

Zum Schiff schwimmen kann man hier nicht. Im Wasser sind winzige, 0,5 – 1 cm große Portugiesische Galeeren-Larven. Vielleicht ist es auch eine ähnliche Quallenart, die nicht größer wird. Auf jeden Fall treiben sie wie kleine Blasen an der Oberfläche und haben 1-2 m lange Nesselfäden. Der Kontakt ist unangenehm, aber die Rötung verschwindet zum Glück schon nach einer halben Stunde.

In Strandnähe sind nur einzelne, so dass selbst die Kinder es gelassen nehmen. Zwischen den Booten finden sich aber teilweise kleine Schwärme und die meiden wir lieber!

Mittags verholen wir uns gemeinsam mit der Tamoure auf den Ankerplatz vor Tarafal. Als wir uns mit dem Dinghi dem kleinen Betonpier nähern, rasen von überall her kleine Jungs und Teenager herbei. Alle rufen durcheinander: I take care about your Boot! I will help you!

Wir sind vorgewarnt und suchen uns amüsiert einen aus, fragen nach seinem Namen (Junio) und überlassen ihm das Dinghi. Daraufhin schnappt sich der Glückliche beherzt die Kinderschaufel vom Boden und rudert damit zur nächsten Miniboje. Sehr pfiffig!

Die Highlights dieses Besuches sind

1.: vier Pizzen in einem sehr sauberen, adretten Restaurant und

2.: Kaffeebohnen!!!

In fast jedem Ort gibt es hier einen Chinesischen Laden, in dem es von Zwiebeln, über Friko-Gauda-Leibe (4kg, haben wir uns mit Tamoure geteilt), Dosen bis zu Wäscheklammern und Sofas! alles gibt.

Und dieser Chinese hatte Kaffeebohnen! Welch ein Glück!

Zurück auf der Pami kommen die Fischer von gestern vorbei und haben, wie von uns gewünscht, Lobster dabei. Das war ein leckerer Abend!

Wie Daniel von Bord ging und wir Liesbeth fanden

10. November. Die Pami ist heute durch die nördlichen Kap Verden gesaust, wie ein Rennpferd dem man die Zügel gelockert hat. Toller Segeltag! Von Sao Vincente nach Sao Nicolau, wo wir momentan, direkt voraus schon 9 Schiffe der Odyssee liegen sehen können.

 

Gestern hat uns Daniel (schnief) verlassen – auf leicht abenteuerlichem Weg!

Wir haben in der Bucht vor dem Flughafen geankert und er hätte eigentlich schwimmen und laufen können, so nah war es.

Dummerweise können Koffer aber weder das eine, noch das andere, und mit unserem Dinghi konnten wir nicht trocken und heil durch die Brandungswelle am Strand! Was also tun?

Letztlich sind sie einfach losgefahren. Im Notfall hätte er vielleicht im Hüfthohen Wasser, mit dem Koffer über Kopf aussteigen und sich an Land kämpfen können. Ich war dann aber doch sehr erleichtert, als ich durchs Fernglas ein Rendezvous mit einem kleinen Fischerboot beobachten konnte, welches ihm dann eine trockene Abreise beschert hat!

Es war nicht das gleiche Boot, wie dass, welches zufällig unser Abendessen gebracht hat – aber fast! Im letzten Eintrag ist das Foto zu sehen.

Nachdem die Lady Jane zu uns gestoßen war, haben wir uns alle gemeinsam, auf der Pami, diesen köstlichen Madrigall schmecken lassen!

 

Und wer ist nun Liesbeth?

Wir hätten ja gerne, neben Clemens, noch einen vierten Erwachsenen für die Atlantikquerung an Bord. Seit den Kanaren habe ich mich an den schwarzen Brettern der Marinas und im Internet umgesehen. Tatsächlich kommen auch immer wieder Segeltramper bei uns vorbei! Die Englischen Mädels hätten wir vielleicht als Nannies genommen, aber das Pärchen mit Hund ohne Blauwassererfahrung? Nee.

Hier in Mindelo war nun ein interessanter Aushang: Holländische, erfahrene Seglerin in unserem Alter. Sie war mit einem anderen Familienboot von den Kanaren hier runtergekommen.

Direkt morgens, nach meiner E-Mail war sie zum beschnuppern an Bord und nach 30 Min ist Sie losgesaust, hat ihre Sachen geholt und ist für zwei Probetage mit uns gesegelt.

Sie spricht auch noch passabel deutsch (die Kinder!) und ist total nett. Wir haben uns also Alle sehr gefreut, als sie am Ende der zwei Tage zugesagt hat.

Bis zum 19. November wird die Familie noch für sich sein – die Abwechslung ist perfekt für uns!😎

Unterwegs auf den Kapverden

Seit ein paar Tagen sind wir auf den Nordwestlichen Inseln unterwegs.

Von Sao Vincente nach Sao Antao dann zurück nach Sao Vincente, aber in den Süden, vor Anker direkt vor dem Flughafen.

Hier ist Daniel abenteuerlich von Bord gegangen!

Dann weiter nach Papagaio Beach auf Sao Nicolau. Ein kleines Paradies, wo sich mehr oder weniger zufällig, fast die ganze Odyssee Flotte getroffen hat.

Von links nach rechts: Lady Jane, Tamoure… nein, das erspare ich euch.

Vorhin haben wir uns in den kleinen Ort Tarafal verholt.

Ein Tag in Mindelo

Ich schleiche mich gut gelaunt aus unserem Ehebett und lasse Paul und Michel schlafend zurück (finde die zwei Fehler im Bild!). Da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, glaube ich auch heute an einen ruhigen Kaffee, bei dem ich ein Bisschen über Segelstellungen bei Fahrtenkatamaranen schmökern kann.

Wie eigentlich immer, werde ich auch heute die Bücher wieder unaufgeschlagen zurückräumen.

Hier weht seit Tagen eine sehr steife Brise und alle Boote zerren an ihren Leinen, also habe ich schon vor Tagen den dicken Kautschuk-ruckdämpfer eingebaut. Der hat sich aber, über Nacht, losgeruckelt! Nun denn: im Nachthemd, vor dem ersten Kaffee, Festmacher richten.

Dabei sehe ich es: die Heckklampe scheint kurz vor dem ausreißen zu sein! Bei jedem Ruck beult sich der Gelcoat und überall sind schon Haarrisse!!! Ich wecke den armen Skipper (im Kinderbett) und zusammen legen wir die Leinen um, um die Klampe zu entlasten.

Super Stimmung zum Frühstück und abends wird die Pami dicke Edelstahlruckdämpfer tragen. (“Nein, so was dürfte nicht passieren, erst recht nicht bei einem neuen Schiff.” “Keine Ahnung wieso die sowas bauen, aber wir werden das umrüsten!”)

Bis zum Vormittag haben wir uns wieder beruhigt und dann muss Philipp auch schon los zu Flughafen. Ahoi Matrose!

Mit Allen von der Lady Jane, Daniel und unserem “Führer ” Jo, laufen wir los um Angelköder zu kaufen. Hier ist – natürlich – alles viel teurer als in D oder auf den Kanaren. Trotzdem nehmen wir ein paar Ersatzkalmare, da wir auf der Überfahrt einige verloren haben. Eigentlich können wir froh sein, dass es hier überhaupt so etwas gibt!

Der Versuch Mittag zu essen wird sehr unschön. Ein wirklich Mitleid erregender Bettler versucht Michel seinen Spielfisch, der im Bollerwagen liegt, zu klauen. Ein paar lautere Worte – mehr ist nicht passiert. Die Jungs beschäftigt das aber trotzdem noch lange, und sie Fragen oft was der Mann genau wollte und warum.

Die Bedienung ist unendlich langsam. Da wir nach dem Zwischenfall aber nicht mehr unendlich Gedult haben, zahlen wir nach den Getränken um in der Marina Bar zu essen. Nun ja, auch hier dauert es noch über eine Stunde… egal, so ist das halt hier.

Dann spiele ich mit den Jungs und JD kümmert sich um die weiteren, ausstehenden Reparaturen: Watermaker, Ruderanlage, Wingaker-Segel, Generatorwartung.

Morgen wollen wir endlich mal zu den anderen Inseln, also laufe ich am späten Nachmittag noch mal zum Einkaufen. Ich finde Blumenkohl, Möhren und Kartoffeln: das wird die Jungs freuen!

Dann kommt nur noch der übliche Familienwahnsinn: kochen, Wäsche abhängen, Lego wegräumen, essen, vorlesen, winzige Legoteile aus den Fußsohlen pulen und – auf einmal Ruhe!!! Alle schlafen, selbst JD ist schon im Bett.

So finde ich dann doch noch mein Stündchen alleine im Cockpit und – hey – wer will schon was über Segelstellungen lesen, wenn er sie auch alleine rausfinden kann?

Untilthebuttermelts.com

Ist die Blog Adresse von Der “Lady Jane”. Allen hat gestern etwas gepostet, das ich Euch nich vorenthalten möchte:

What do you do with a drunken sailor?

What do you do with a drunken sailor?

What do you do with a drunken sailor late in the evening?

You go to find him in the local supermarket where he is buying groceries and toothbrushes for the local kids who sleep out in the local playground.

I won’t bang on about the background as to why I was looking for him, but his wife thought it prudent to accompany him back to the marina.

The trouble is, when you are also a drunken sailor – the byproduct of the arrival dinner – the supermarket is hard to find. But there is always help at hand. And this emerged in the form of another local trying to sell jewellery to earn money to buy food for his kids. We didn’t have much of a conversation on the way to the shop, partly because my Portuguese is very limited and so is his English. And I was in a state of vigilance to make sure I wasn’t taken on a one-way trip down a dark alley.

Arriving at the supermarket, I found my fellow sailor at the checkout with three bags of supplies. All for the kids. My contribution of a bag of infant milk to my guide seemed an embarrassment by comparison. My drunken sailor friend is probably the most generous man I have met. And I am not basing this judgement on one incident, this is a common theme. This man likes to share. I confess to being a tad more guarded.

On the way back to the marina, we stopped to hand the bags to the kids in the playground, who were clearly very grateful. Then we came across a Senegalise guy, who didn’t want money for himself, but instead pointed out a guy ahead who needed some food. This fella, he explained, is both deaf and mute. The deaf and muteness act was blown when I shouted OY! and he turned round.

Clearly there is poverty here, and I guess social cohesion isn’t as strong as you might find in some other societies. But this is hassle-light. There isn’t much in the way of edginess about the place. The people are friendly and for some people, quite understandably, we are seen as rich people with the means to make life a little better for them.

Landfall in Mindelo

Vorgestern Abend, fast Mitternacht, sind wir in die Hafenbucht von Mindelo eingelaufen, haben den Anker kurz vor der Marinaeinfahrt fallen lassen, und erst mal an Bord gefeiert. So konnten wir entspannt und ausgeschlafen vormittags am Pier festmachen und Wiedersehen mit allen feiern, die schon da waren.

Es ist schön hier. Zum erstenmal fühlt es sich auch richtig weit weg von der Heimat an. Heiß mit viel Wind ist eine ganz wunderbare Kombination!

In der kurzen Zeit hier haben wir schon viel erlebt und natürlich gibt es auch noch Einiges von dieser, sehr ereignisreichen Überfahrt zu berichten! Jetzt kommen aber erst mal ein paar Fotos.

Die Odyssee Flotte im Hafen von Mindelo.

Auf dem Weg zum Stand.

 

Neue Freunde: Paul mit Eros.