Ankunft auf Tikehau, Tuamotus

Gestern (Sonntag, 19.01.20) am sehr späten Nachmittag sind wir gerade noch eben durch den Pass vom Atoll Tikehau gefahren. Es war ziemlich wildes Wasser im Pass und die Motoren liefen fast auf Vollgas, um uns sicher und zügig durch die 150 Meter breite und 1 km lange Einfahrt, den Pass, reinzubringen. Eine halbe Stunde später wäre es wegen der einsetzenden Dämmerung zu riskant gewesen. Puh.
Wir hatten eine unangenehme Überfahrt von Papeete, anfangs mit viel Wind (6-7 Bft) und schwierigem Seegang aus verschiedenen Richtungen. Das Segeln war aber zügig, nur sehr laut und wüst. Die Nacht haben wir Beiden dann abwechselnd Wache gehabt und ein munteres Ausweichspiel mit den Squalls, teilweise auch kleinen Gewittersystemen, durchgestanden. Es war nicht schön. Am Morgen klarte es dann sofort auf, aber der Wind verließ uns ebenso nach und nach. 30 Meilen vor Tikehau am Mittag haben wir dann die Motoren mit den Segeln laufen lassen, um die Geschwindigkeit zum Ziel zu halten. Dann kam der Generator zum Einsatz…
Nach 40 Minuten hatten wir die Akkubank wieder geladen und gleichzeitig die Motoren mit 8 kW im Betrieb versorgt. Nachdem wir ihn stoppten, kochte das Kühlmittel über, oh Gott!
Nach einiger Zeit des Abkühlens und wiederholtem Entlüften des Kühlkreislaufs (der interne, nicht die Seewasserkühlung) konnten wir ihn dann immer wieder für 12-14 Minuten betreiben und eine viertel Stunde auf Abkühlen warten. So ging das für 4 Stunden, bis wir dann doch noch den Pass erreichten. Die letzten 18 Seemeilen sind wir nur motort, da der Wind genau von vor kam. In dieser Situation hätten wir uns voll auf den Generator verlassen können müssen! Schade, dass das Stück aus Deutschland uns einmal mehr im Stich gelassen hat.
Glück nur, dass die Leute von Fischer Panda inzwischen intensiv und hilfsbereit mit uns an der Problemidentifizierung,und hoffentlich bald -lösung, arbeiten. Wir sind im ständigen Kontakt! Vielen Dank in jedem Fall dafür.

Kurs Nord-Nord-Ost

Musik in der Brauerei

Endlich ist das Wetter günstig, um sich auf den Weg nach Norden zu machen. Morgen wollen wir zu den Tuamotus aufbrechen. Geplantes Ziel ist Tikehau, gleich neben Rangiroa. Dort wohnt ein Freund von Geri, mit dem wir auf der Pami schon mal nett ein Bierchen geteilt haben. Er freut sich wenn wir kommen und will gerne mit mir Tauchen gehen – also nix wie hin!

An Bord sind auch alle wieder fit. Wir hatten nämlich mit diversen Pilzen und einer heftigen Erkältung bei Ramon zu kämpfen. Nicht witzig, in dieser schwülen Hitze!

Da wir seit Wochen darauf warten, aufbrechen zu können, herrscht hier überhaupt nicht die übliche Betriebsamkeit, die wir sonst vor dem Verlassen einer Marina für längere Zeit, an den Tag legen. Der häufige Regen hat die Pami schön sauber gehalten, selbst die Fender mussten nur untenrum einmal übergewischt werden. Bei der Proviantierung fehlt auch nur das Sahnehäubchen: frisches Obst und Gemüse und natürlich Bier!

Klar, gab es auch diesmal eine last minute Reparatur. Die ist aber kaum aufgefallen, da wir eh auf günstige Winde gewartet haben. Nur etappenweise sah es so aus, als ob eine langsame UPS-Lieferung, mit einer Generatorkühlpumpe, uns aufhalten würde. Tatsächlich waren wir aber eh nicht Willens, Tahiti zu verlassen, bevor das Wetter hierfür nicht wirklich gut aus sah und so hat uns auch ein Paket, dass drei Wochen hierher gebraucht hat, nicht aufgehalten. Nun ist die Pumpe eingebaut, und wie immer hoffen wir, dass es Das nun wirklich war und auch dieses Sorgenkind nun ein für alle Mal Ruhe gibt!

Nach Norden wollen wir hauptsächlich wegen der Zyklone. Ich weiss nicht, ob dass allen klar ist: Von November bis Mai ist hier offiziell Zyklonsaison. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Zyklon tatsächlich Tahiti erreicht, ist ausgesprochen gering. Dennoch, die Versicherung sagt, dass wir für Schäden eines benannten Tropischen Sturms (das heißt, wenn der Sturm stark genug ist, dass er einen Namen wie Maria oder Irma bekommt) nur nördlich von 10 Grad Süd versichert sind. „Oberhalb“ dieses versicherungsrelevanten Breitengrades, befinden sich zum Beispiel die Marquesas und natürlich auch Hawaii. Die Tuamotus Rangiroa (der Weite Himmel, das zweitgrößte Atoll unserer Erde) und Tikehau (die grob zwischen Tahiti und Marquesas liegen) hocken genau auf dem 15ten Breitengrad. Sollte uns also der Teufel einen Zyklon mit Kurs auf Französisch-Polynesien schicken, nehmen wir die Segel in die Hand und flitzen nach Norden.

Da wir aber davon ausgehen, nichts schlimmeres als heftigen Wind, verhedderte Ankerketten und Korallenschürfwunden zu erleben, freuen wir uns auf schöne Schnorcheltage in Traumhaften Atollen!

Unser schönes Tracking via Noforeignland, funktioniert leider nicht mehr. Über Satellit können und werden wir kurze Emails direkt in den Blog hochladen. So könnt ihr weiterhin unser Vorankommen, auch auf größeren Passagen, verfolgen.

Mittlerweile haben wir uns in die Brauerei verholt, für ein letztes Tahiti Bier. So denn: Prost – oder: Manuia! Auf das die nächste Nacht auf See (es wird nur eine sein bis Tikehau) eine entspannte wird!