Nachdem wir einige Tage in der Rivergate Marina rumgelungert haben, wurde es Zeit sich zu bewegen. Jason, der Marina Manager war zwar furchtbar nett und hat uns mehrfach ins nächste Einkaufszentrum gefahren, aber ausser der Brauerei, die wir zugegebenermaßen öfter besucht haben, gab es fussläufig nichts für uns.
Ein Gartenschlauch mit unbegrenzt fließendem, sauberem und auch noch kostenlosem Wasser, ist zwar nach einer Ozeanüberquerung etwas ganz wunderbares, aber natürlich am Ende kein Grund zu bleiben. Den ursprünglichen Plan gleich gemütlich Richtung Süden, sprich Sydney, aufzubrechen, hat Zyklon Seth vereitelt. Er hat tagelang direkt vor Queensland’s Küsten rumgewütet und wir waren froh, dass wir so weit landeinwärts sicher festgemacht hatten. Außerdem hat es dauernd geregnet. Wäre schade um die Aussicht auf der schönen Strecke gewesen.

So haben wir dann an einem sonnigen Tag die Taxifähre, von denen es hier zahlreiche gibt, bestiegen und einen ersten Ausflug in die Innenstadt gemacht. Und es hat uns immerhin so gut gefallen, dass wir direkt beschlossen haben, uns für ein paar Tage mit der Pami hierhin zu verholen.
Wenn man möchte, kann man direkt vor den Hochhäusern des Zentrums ankern. Kein Problem. Allerdings gibt es kaum Möglichkeiten mit dem Dinghi irgendwo festzumachen. Da liegt der Hase im Pfeffer! Was nutzt der schönste Ankerplatz, wenn man nicht an Land kann? Ein zugänglicher Jetty, wie die kleinen Anleger hier heißen, ist aber direkt zwischen dem Botanischen Garten und der City – was will man mehr!

Wir liegen also jetzt sehr malerisch direkt im Zentrum neben dem ausgesprochen schönen Park. Ankern in einem Fluss und dann auch noch mit Gezeitenströmung, ist für uns was Neues, zumindest seit sehr vielen Jahren! Im Moment gucke ich mittags ins Grüne und abends auf die illuminierten Hochhäuser und die Brücke. Wie bestellt, das Panorama!


Der Fluss ist leider trüb braun, aber schwimmen kann man hier sowieso nicht. Bullenhaie kommen wohl auch so weit landeinwärts noch vor! Dafür gibt es gleich neben dem Fluss die South Banks Parkanlage mit großer Wasserlandschaft, die von richtigem Schwimmbad bis knöcheltiefen Kleinkindvergnügen alles bietet. Kostenlos, für jeden zugänglich, mit viel Gastronomie drumrum — ein echter Familientraum!


Brisbane gefällt uns sehr gut. Die Stadt hat die richtige Größe um einen nicht total zu überfordern und trotzdem alles zu bieten. Mich erinnert es sehr an Düsseldorf: Die Rheinuferpromenade, der Volksgarden, die Innenstadt und die Kö – alles da! Auch die Restaurants lassen kaum Wünsche offen. Wir waren schon deutsch, thailändisch, Sushi, italienisch und indisch Essen und waren immer sehr zufrieden. Die Weine sind wunderbar und die Biere vielfältig. Nur mit Woolworth, Aldi und Coles, den großen Supermärkten, werden wir noch nicht so richtig warm. Alles Frische ist sehr gut, aber der Rest… na ja. Und einen so tollen Lebensmittelladen, wie in der großen Mall in Carinsdale haben wir bisher nicht finden können.

Die Menschen sind nett und zeigen die selbe, bunte Mischung wie in jeder westlichen Großstadt. Natürlich mit einem höheren asiatischen Anteil. Ich bin überrascht, wie kalkweißhäutig hier viele sind! Dabei sieht man nie jemand in langen Hosen. Hier muss sehr viel Sonnencreme im Spiel sein, denn die Sonnenintensität ist echt der Hammer. Selbst wenn man aus Polynesien kommt!

Die Vegetation ist wunderbar, auch wenn ich bislang nur die domestizierte Variante gesehen habe. Dazwischen, statt Tauben, die skurrilen Ibisse, die nach kalten Pommes picken und Schwärme von schönen, weißen Kakadus, die in den Parkbäumen landen. Koalas, Kängurus, Spinnen und Schlangen haben wir auch schon gesehen. Allerdings nur ausgestopft… Denn wir waren in einem naturkundlichen Museum und in der Brickman Lego Ausstellung. Beides echt toll für unsere Familie!


Bald soll es weiter Richtung Süden gehen, bevor uns ein nächster Zyklon hier wieder für Tage festhält! Vorher gehen wir aber auf jeden Fall noch mal Essen und Einkaufen! 😉