It’s Kiwi like fish’n’chips

Das bemerkenswerteste an Neuseeland sind bislang eindeutig die Kiwis selbst. Nein, nicht des Landes Nationalvögel, sondern die Residents! Die Neuseeländer bezeichnen sich selbst als Kiwis und das oft und gerne in einer Art, als würde es alles erklären. „Yia, I did – I’m a Kiwi!“

Die fünf Kiwi-Arten die es gibt, ausgestellt im Museum Te Papa.

„Bungee jumping is Kiwi like fish’n’chips!“ (Bungee ist so neuseeländisch wie Fish and Chips!), ist auch so ein Spruch, den ich ausgesprochen nett fand.

Läuft man durch die beiden Großstädte Wellington oder Auckland, sieht man die Gesichter der Welt: indische, rothaarig irische, asiatische, Maori, britische, polynesische, weiße und wenige schwarze. Das ist nicht soo ungewöhnlich, aber die Leichtigkeit mit der alle durcheinander gemischt sind, das habe ich bislang noch nicht erlebt. Ein Pärchen ist mir besonders vor Augen: Sie: weiß, blond, chick-modern für Anfang Siebzig. Er: indisch, lila Turban, blaue Sonnenbrille, chicke indische Tracht, selbes Alter, beim gemütlichen Hafenspaziergang Hand in Hand. Sehr nett.

Auckland

Von Auckland nach Wellington bin ich alleine geflogen und habe mir natürlich Busse statt Taxis gesucht. Überall waren alle sehr hilfsbereit, haben mir den Weg gewiesen, bestätigt, dass das Wetter für die Jahreszeit wirklich ungewöhnlich kalt und windig ist, und ein wenig geplauscht. Morgens um 9 Uhr war der Termin bei der deutschen Botschaft zur Beantragung eines neuen Passes. Alles ging schnell und unkompliziert, nur das Passfoto aus Papeete hat Schwierigkeiten gemacht: nicht zentriert! Es folgten einige spannende Minuten, aber der nette Bayer hinter der Scheibe konnte zum Glück ein wenig tricksen und so ist es gerade noch mal gut gegangen. Puh!

Wellington

Nach einem langen Marsch quer durch Wellington und zwei Museen (Wellington Museum und das riesige Te Papa) ging’s zurück zum Flughafen und zu meinem drei Jungs. Es war nur ein kurzer Ausflug in diese wirklich sehr schöne Stadt, aber Auckland ist fast genauso nett.

Auckland

Leider wurden die nächsten Tage etwas ungemütlich. Nur einen Block neben unserem Hotel ist ein Großbrand ausgebrochen. Das fast fertig gebaute Convention Center ist komplett ausgebrannt und konnte erst gelöscht werden, nachdem die Flammen die Strohisolierung gänzlich gefressen hatten und das Dach eingestürzt war. Windböen bis 50 Knoten haben den dicken Qualm zwei Tage durch die Innenstadt getrieben. Wirklich scheußlich – da haben wir lieber das Weite gesucht und sind in das unterirdische Museum/Aquarium am Stadtrand gefahren. Sehr schöner Ausflug, zum dem man mit dem coolen Hai-Shuttlebus fahren konnte.

Diese Bilder waren einfach zu schön, um sie nicht zu kaufen…

Um der Natur näher zu kommen, haben wir uns für zwei Nächte eine Bleibe auf der kleinen Insel Waiheke gesucht. Nur 35 Minuten mit der Fähre von Auckland entfernt liegt das malerische Eiland, das für uns ähnlich wirkt, wie Spiekeroog: tolle Strände, kleines Dorf und viel Platz zum Wandern. Endlich ist auch das Wetter besser. Der scharfe, kalte Wind hat nachgelassen und in der Sonne wird es ordentlich warm.

Wir stromern quer über die Insel, um den Tag auf einem von den Weingütern, die es hier gibt, ausklingen zu lassen. Köstlicher Rosé und eine Reifenschaukel machen die ganze Familie glücklich!

Auf nach Neuseeland!

Nein, wir Segeln nicht kurzentschlossen, noch kurz vor der Zyklonsaison, nach Neuseeland. Obwohl das durchaus möglich wäre. Wir fliegen! Am Samstag geht es los und vier Wochen später sind wir wieder da, um rechtzeitig vor möglichen widrigen Winden, auf die sicheren Marquesas zu flitzen.

Buckelwal achterraus!

Dank einer glücklichen Fügung, muss Geri (unsere Pazifikcrew) zur gleichen Zeit auf Tahiti sein, in der wir weg sind. Natürlich wohnt er auf der Pami und kann hier alles in Schuss halten: eine perfekte win-win-Situation.

Geri haben wir auch unseren letzten Gast zu verdanken. Sein Kollege auf der Perlenfarm, der Berliner Momo, ist vor zehn Tagen am Flughafen Tahiti gestrandet; Flug-nach-Deutschland Probleme. Als er Geri von seiner misslichen Lage berichtet hat, ist dem sofort die Pami eingefallen. Wir lagen praktischerweise nicht weit vom Flughafen vor Anker und zwei Telefonate und zwei Stunden später, hatten unsere Jungs mal wieder jemand zum draufrumtoben und Momo eine kostenlose Bleibe mit Familienanschluss. Sehr schön.

Nach drei netten Tagen hat JD ihn zum Flughafen gebracht und nur vier Tage später kam schon Geri zu uns. Langweilig ist es hier wahrlich nicht.

Die Ernte von Momos und Geris Arbeit

Inzwischen sind wir gut vertäut in der Marina, und die Reisetaschen sind auch schon gepackt. In NZ ist Frühling, dass heißt, das wir alle warmen Sachen zusammensuchen und entstauben mussten. Die Jungs sind seid Deutschland letztes Jahr so gewachsen, dass Michel Pauls Jeans tragen kann und ich mit Paul, bei Affenhitze, lange Hosen kaufen musste.

In der Sonne kann es zwar verflixt heiß werden, aber für unsere neuen Solarpaneele ist es natürlich perfekt. Wir konnten, am Anker, unseren gesamten Energiebedarf, inclusive kochen, waschen, Kaffeemaschine etc. mit Solarstrom decken! Kein Bedarf mehr für den stinkenden Generator, selbst als wir vom Flughafen zur Marina motort sind! Das ist fantastisch! Die Pami ist jetzt wirklich ein grünes Boot, das, bei genügend Sonne, ohne einen Tropfen Diesel auskommt. Der Käpt’n ist zurecht stolz auf sein Werk.

Mittlerweile ist es Nachmittag. Alle wichtigen Dinge sind erledigt und als schönes Revival unserer Pazifiküberquerung, baut Geri gerade mit den Jungs das Siedler-Spiel auf, das sie zusammen auf dem Ozean gebastelt haben. Fehlt nur noch ein lecker Bierchen, oder?