März 2019, Las Perlas, Panama
Zwei Wochen hatten wir geplant in der La Playita Marina neben Panama City zu liegen. Aufgrund widriger Umstände sind es nun doch drei Wochen geworden und alle Mann waren hoch erfreut, als es Gestern endlich losgehen konnte!

Das Windinstrument war der Hauptgrund für die Verzögerung. Fällt die Windanzeige auf dem Plotter (Navigations- und Instrumentebildschirm) aus, ist es nicht so einfach zu sagen, wo der Fehler liegt. Oben auf der Mastspitze sitzt der Windmesser. Ein langes Kabel durch den Mast verbindet ihn mit einer Blackbox im Ankerkasten, von wo die Daten zum Plotter geleitet werden. Cyrill und JD haben Tage mit der Fehlersuche verbracht und gleichzeitig den Ersatzteilen hinterher telefoniert. Die verschlungenen Pfade, die so ein Garantiefall von einer französischen Yacht in Panama geht, führen auch durch die USA und sind nur schwer nachzuvollziehen!

Parallel ist auch noch die Waschmaschine in Streik getreten. Das war immerhin der perfekte Ort hierfür: Man konnte einfach im Internet „Miele Panama City“ heraussuchen und einen Techniker bestellen!
Der hat ein Softwareupdate gemacht (ja, ehrlich! Bei der Waschmaschine!), meinte aber direkt, dass der Wasserzulauf auch verstopft sein könnte, und da könne er nicht heran, so wie die Maschine eingebaut ist.
Am Ende musste der Käpt’n tatsächlich die Wama ausbauen, drehen und den ZulaufFilter reinigen. Was für eine Arbeit!

Danach haben wir uns erst mal mit wachsamen Augen überall umgesehen und überlegt, was denn noch so kaputt gehen könnte. Als Resultat hatte mein Mann, bei unserem nächsten Ausflug zu einer der großen Shopping Mals, die Kaffeemaschine, wie einen kleinen Hund, unter den Arm geklemmt.
Die Auskunft des Espressoshops: kein Problem, in sechs Stunden können wir sie, frisch gewartet, wieder mitnehmen! Wunderbar!

Zwar war die To do Liste, die wir mit hatten, mal wieder ziemlich lang, dennoch konnten wir den Tag, als Paar, alleine in der Stadt, so richtig genießen! Zeit genug für einen Sushi-lunch und später ein entspanntes Bierchen, war alle mal, und ich persönlich fand shoppen in einem richtigen Baumarkt auch ganz wunderbar.
In dieser Mal gab es übrigens wirklich alles! Von Armani über Appel oder Lego, bis zum Kaufhaus mit großer Gerschirrabteilung – nur ein neues Coolpack habe ich nicht gefunden.
Dabei wäre das fast so wichtig wie neue Teller gewesen, wie Paul eindrucksvoll bewiesen hat.
Der ist nämlich (womit wir eigentlich schon seit Reiseantritt gerechnet hatten) vom Oberdeck der Pami gefallen… Hätte sicher schlimmer sein können, aber wir haben schon einen ganz schönen Schreck gekriegt! Er ist an der Seite kopfüber auf den Laufgang gekippt und binnen zehn Sekunden hat sich auf der Stirn eine wirklich riesige, blaue Beule gebildet. Zum Glück weder eine Platzwunde noch eine Gehirnerschütterung. Man man man.

Übrigens hat sich (als Beruhigung der Ängstlichen unter uns), in den Reigen der Segler, die mit uns über den Pazifik schwappen, neben dem Zahnarzt, noch eine Kinderchirurgin eingereiht.
Apropos Helfen unter Seglern: es ist doch zu lustig, wie das manchmal funktioniert! Zum Beispiel JDs Sonnenbrillen; die haben wir via Internet erst mal zu meiner Schwester bestellt. Als sie da waren, habe ich in die Runde der Segler um uns rum gewhatsappt, ob irgendwer Crew von Europa nach Galapagos erwartet? Ja, Stuart, UK, zu A Capella of Belfast! Stuart freut sich, dass es nur 2 Brillen sind, die zu dem Sack an Ersatzteilen dazu kommen!
Oder: Drei Pakete Ersatzteile für ITSARA, die wir in Shelter Bay kennen gelernt haben und die in Playita neben uns lagen. Sie wollten los, die Teile waren nicht da. Also haben sie uns gefragt, ob wir sie mit nach Galapagos bringen können. Klar! Dann wurde es bei uns aber immer später – also haben wir Hans von ALKYONE gefragt. Und jetzt dürften sie schon auf halbem Weg zu den Inseln sein! So läuft das hier!

Jetzt habe ich schon so viel geschrieben und noch nicht von den hunderten von Pelikanen um uns rum erzählt, oder davon wie braun und wenig dschungelig Panama am Ende der Trockenzeit aussieht.


Auch den Aufwand und die Kosten, die ein Besuch auf Galapagos bedeutet, müsste man eigentlich näher beschreiben. Ganz zu schweigen von der Proviantierung für sechs Personen, deren Grundstock bis Französisch Polynesia reichen soll…

Ich hoffe, mein bisschen Internet hier, vor den Las Perlas, reicht aus um auch einige Fotos hochladen zu können!
Sobald sich günstige Winde zeigen und wir das Unterwasserschiff nochmal geschrubbt haben, geht es auf zu den Galapagos-Inseln. Wir rechnen mit grob einer Woche auf See.