
Für Anfang Oktober war Besuch aus Düsseldorf angekündigt, wie wunderbar! Das bedarf natürlich einer gewissen Planung, denn wir können schlecht bei Nordwind nach Süden segeln! Auch möchte man sich bei so einer Gelegenheit gerne wichtige Sachen, wie z. B. neue Kreditkarten, mitbringen lassen.
Letzteres hat mir ein paar graue Haare beschert, während der Käptn die Routenplanung organisiert hat. Treffpunkt war die Keppel Bay Marina, bei Keppel Island. Ein Gebiet, welches uns schon auf dem Weg nach Norden sehr gut gefallen hatte.
Überhaupt war der Weg zurück nach Süden sehr relaxed, da wir Ankerplätze und Marinas größtenteils schon kannten und wussten was uns erwartet.

Von Hamilton aus ging es nach Mackay, mit einer Übernachtung am Anker. Dort war erstmal Warten auf Nordwind angesagt und als er kam waren es bestimmt 12 Boote auf einmal, die sich gleichzeitig aufgemacht haben.

Zwei Tage später sind wir in Keppel eingelaufen und wurden völlig überraschend von neuen Seglerfreunden erwartet. Die beiden hatten uns auf Marine Traffic verfolgt und standen parat um unsere Festmacher anzunehmen. Sowas ist echt nett!

Den letzten Tag vor Jö und Birtes Ankunft habe ich mir damit vertreiben müssen, stundenlang vor dem Gästeklo zu knien und eine neue Pumpeneinheit einzubauen. Ich hätte ihnen ja lieber ein Sträußchen Blumen gepflückt und aufs Zimmer gestellt, aber was tut man nicht alles, damit sich die Gäste wohlfühlen!
Und dann standen wir endlich vor der Marina und haben auf den Bus gewartet, der die Beiden zu uns brachte – Vorfreude ist doch so was schönes!

Es gab ein großes Hallo, Mitbringsel, Kreditkarten und einen neuen Gasadapter! Nach Monaten ohne gibt es auf der Pami endlich wieder Ofenhähnchen und Quiche!
Zum Glück war die Woche auch nicht ganz so verregnet wie vorhergesagt. Die ersten zwei Tage haben wir uns eh so sehr die Münder fusselig geredet, dass die Sintflut draußen nicht so wichtig war und für einen Spaziergang auf den nächsten Hügel, findet sich immer ein Regenloch.


Früh morgens sind wir schließlich zur Insel rübergezischt und haben auf bewährtem Grund geankert. Die Landgänge dort waren durchaus denkwürdig! Der aufmerksame Leser mag sich erinnern, dass wir damals auf Keppel Island, immer von Matthias und Dascha an Land chauffiert wurden, denn deren Dinghi kann man einfach auf den Strand tragen und da ablegen, wo das Wasser nicht hinkommt. Unsere „Pamiiti“ kann das nicht, daher haben wir das namenlose Minischlauchboot aufgeblasen und Paul hat den rudernden Fährmann gemacht! Nun ist Jö ein sehr großer, stattlicher Mann und – nun ja, seht selbst 🙂


Nach vergnüglichen Strandspaziergängen, Strandyogaübungen und Strandclub Abendessen, ging es weiter Richtung Gladstone. Wir hatten diese Strecke durch die Narrows extra ausgesucht, weil wir sie auf dem Hinweg so malerisch fanden. Allerdings war das im Winter und jetzt war es Frühling. Und das haben leider auch die Insekten gemerkt!
Noch vor den Narrows kam eine unglaubliche Gliedertierwolke über uns! So etwas haben wir noch nie erlebt – duzende verschiedene Arten und tausende von Tieren, wurden von einem warmen Wind über die Pami geweht. Schmetterlinge, Fliegen, Mücken, Ameisen, Spinnen und leider auch sandflys haben das ganze Schiff schwarz gepunktet! Zu spät haben wir, vor Erstaunen und Ähnlichem, die winzigen Blutsauger bemerkt, die uns in Panama schon so zugesetzt haben. Besonders schlimm hat es die Kinder erwischt. Allein an einem Fuß habe ich über 60 Bisse gezählt. Und die jucken so fürchterlich! Und erst an Tag 2 wird es so richtig schlimm, wenn man langsam auf Besserung hofft!

Natürlich gibt es auch dafür gute Cremes, wir haben es also alle überlebt und konnten unseren letzten, gemeinsamen Abend in Gladstone noch mal so richtig genießen. Es muss auch gesagt sein, dass diese Nacht am Anker, in den malerischen flussartigen Brackwasserkanälen, schon etwas ganz besonderes hatte. Insekteninvasion hin oder her und auch unabhängig vom ersten Ofenhähnchen seit einem halben Jahr!
