Der Wind hat gedreht!

Der Wind hat gedreht! Morgen früh können wir los! Endlich, ich dachte schon, das wird nie was.

Die Sandbank mit Paul und Kayak

Als das Wetterfenster sich abzuzeichnen begann, haben wir sofort Aktion „Propeller putzen“ eingeleitet. Das ist hier nämlich nicht so schön wie in Polynesien und bedarf einer gewissen Planung: Bei passender Tiede und ausreichend Sonnenschein, sind wir mit JaJapami zur nahen Sandbank getuckert. Noch bei der Suche nach einem geeigneten Plätzchen, sind wir erst mal sanft auf Grund gelaufen. Man sieht ja nix in dieser trüben Brühe!

War zu Glück nicht schlimm und wir konnten einfach rückwärts wieder runter fahren. Also weiter im Text: vorsichtig in Position manövrieren, Anker fallen lassen und mit der Strömung langsam das Heck ins flache Wasser, Richtung Sandbank bringen. Da das Echolot vorne unter dem Rumpf ist, kann man die Tiefe am Heck nur mit der Besenstielmethode ermitteln. Bei 1,60 m haben wir angehalten, obwohl der Grund noch nicht zu sehen war. Schließlich war immer noch ablaufend Wasser.

Ich bin dann in voller Montur, sprich Shorty, Bleigurt und Handschuhen, vorsichtig ins Wasser gekrabbelt und nach kurzen Rundumblick sofort wieder raus. Hier kann ich ja ein Monster erst sehen, wenn es direkt vor meiner Brille vorbeischwimmt! Uuuaahh!

Erst nach gutem Zureden „Du bist doch schon nass, jetzt guck doch mal kurz nach dem Propeller!“, habe ich es fertig gebracht, mich kurz von der Badeleiter zu lösen und runter zu tauchen. Erst kam das Ruder in Sicht: wie mit Schlamm überzogen, aber nur eine Seepocke. Dann wurde die Schraube erkennbar. Herrje, total bewachsen mit Algen, vielen kleinen Seepocken und ein paar großen. Und das war nur steuerbord, wo es noch ganz gut lief. Der Backbordantrieb hatte soviel mehr Energie verbraucht als normal und musste demnach noch in viel schlimmeren Zustand sein.

Nach nochmaligem gutem Zureden und JD auf der Badeplattform sitzend, konnte ich mich auch noch zu dieser Inspektion durchringen. Aber nicht gerne. Echt nicht. Sah dann auch echt übel aus. Und natürlich gruselig. Das kann ich nicht! Da müssen wir jemanden für bezahlen!

Irgendwie ging es dann doch, denn die menschliche Psyche adaptiert ja doch recht schnell, auch bei fiesen Situationen. Am Ende war die ganze Familie im Wasser. JD hat alles geputzt, wo er mitt Nase aus dem Wasser drankam, die Jungs hatten Spass und ich konnte an beiden Seiten das Gröbste mit Spachtel und Handschuhen runterholen.

Normalerweise hätte mich das stolz und glücklich gemacht, diesmal war ich aber einfach nur fertig. Luftanhalten ist nunmal totale Trainingssache und ich war seit Monaten nicht tauchen.

Ende gut, alles gut und nachmittags lagen wir wieder entspannt in der Marina. Hoffentlich wird es das nächste Mal nicht ganz so unentspannt!

Ein Regenbogen in fast perfekter Symmetrie

Am Ende noch ein paar unkommentierte architektonische Eindrücke von den Broad Water waterways, wie wir sie immer bei den Einkaufstouren vom Dinghi aus sehen. Ist schon einen Blick wert, wie mancher hier sein Anwesen gestaltet und vor allem die Vielfalt der Stielrichtung!

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