Die Gold Coast

Jetzt ist der Januar doch tatsächlich schon vorbei und wir sind immer noch an der Gold Coast! Wir wollten doch längst in Sydney sein! Aber Segeln an Australiens Ostküste ist eine verzwickte Sache, erst recht in einem La Niña Jahr.

Der Australia Day hat uns ein tolles Feuerwerk spendiert!

Es wäre schön, wenn wir es wie Nemo machen könnten und einfach auf dem Rücken einer Schildkröte, mit dem ostaustralischen Strom, nach Sydney sausen würden! Ach nein, das waren ja Marlin und Dori, nicht Nemo… egal.

JD und ich sausen auf der Pami nach Sydney…

Nun ja, irgendwann wird sich Aeolos erbarmen und uns ein Wetterfenster schenken und dann gehts weiter. Bis dahin ist es hier nicht so schlecht, auch wenn es nicht das rechte Australien ist.

Hinter dem langen, weißen Traumstrand, der sich über viele Kilometer erstreckt, liegt das Broad Water, mit vielen, kleinen Kanälen, die um vollkommen umgekrempelte Mangroveninseln meandern. Die Inseln sind vollgestopft mit Villen in jeder architektonischen Stilrichtung, jede mit einem kleinen Anleger und einem mehr oder weniger großen Motorboot davor. Erinnert etwas an die Palmeninseln in Dubai.

Quelle: Google Maps

Hier, wo die vier Marinas nebeneinander liegen, ist das Broad Water wirklich broad und es ist der große Wasserspielplatz für alles, was Sprit verbrennt. Genau vor unserem Cockpit, schwimmt das Helipad, von dem, in Stoßzeiten im 5 Minuten Takt, die vier Hubschrauber starten und landen. 10-Minuten Rundflug für 100 $ – und leider ausgesprochen gerne gebucht! Was für ein Krach, und Resourcenverschwendung!

Daneben kann man Trips mit allem was schwimmt mieten: Jetski, Powerboat, Partysegler oder Luxusmotoryacht. Die High Society der Ostküste tummelt sich hier.

Zum Glück konnten wir uns mittlerweile an einen anderen Liegeplatz verholen. Hier ist es vergleichsweise ruhig und friedlich und der ständige Regen prasselt auch nicht mehr so direkt ins Cockpit!

Harris Farmer Market ist 20 Dinghiminuten entfernt und liegt in einer Mall mit Dinghidock und Restaurants – leckere Einkaufstouren!

Obwohl wir uns dieser Art Vergnügungen nicht ergeben, kommt keine Langeweile auf. Wie immer in neuen Landen, muss man etwas seine Garderobe anpassen. Und auch hier ist das nicht so einfach. Um an der Gold Coast normale Sandalen für Michel und einen Pulli für Paul zu kaufen, mussten wir erst mal rausfinden, dass es ein Shoppingcenter mit entsprechenden Sachen und Bootsanleger überhaupt gibt. Natürlich sind um uns rum jede Menge Läden, teuerste Boutiquen und auch Supermärkte, aber keine einfachen Kinderklamotten. Für wen auch? Letztlich waren wir nach 40 Minuten Dinghiritt, in einer wirklich super tollen Mall mit allem was man braucht. In den Shops von Pacific Fair fanden sich nicht nur die dringend benötigten Sandalen, sondern auch so nette Kleinigkeiten, die es in Papeete nicht, oder nur sehr teuer gab, wie z.B. Badezimmermülleimerchen.

Erholungszone für Besucher der Mall. Hier sehr luxuriös mit viel Wasser und Liegestühlen.

Ein anderer, auch sehr wichtiger Dinghiausflug, ging etwas nördlicher, zu einem Gebiet mit Baumärkten, Marine Shops und Elektrogeschäften. Das war nicht ganz so einfach, da sich nirgendwo in der Nähe ein öffentlicher Anleger finden ließ. Schließlich haben wir an einem Zaun festgemacht, der nahe genug am betonierten Ufer stand, sind raufgeklettert und quer übers Feld, Richtung Läden gestiefelt.

Heimweg nach einem langen Einkaufsbummel.

An dem Tag hat sich vor allem JD echt die Hacken abgelaufen! Vieles haben wir bekommen, aber die Gasverbindungen, für Ofen und Grill, die nötig wären um eine australische Flasche an unser europäisches System anzuschließen, die gabs auch im dritten Fachgeschäft nicht. So reihen wir uns in die Riege der Segler ein, die sich seufzend wünschen, dass solche Dinge weltweit genormt wären! Zoll, Zentimeter, rechtsdrehend, linksdrehend, Milchsäure oder Kupfer – es ist echt zum Mäuse melken. Wie gut, dass der Herd Induktion ist!

Hoffentlich kann ich im nächst Blog berichten, wie wir das gelöst haben.

Die nächste Baustelle war dann wieder für mich: Die Kuchenbude der Pami, also die PVC-Fenster, die man rings ums Cockpit anbringen kann, passte nicht mehr ganz, seit wir in Panama die zweite Lage Solarpaneele angebracht haben. Seit den Kanaren haben wir die großen, heckwärtigen Teile nicht mehr gebraucht und im Keller verstaut. Hier sind sie plötzlich wieder ganz wichtig geworden und so habe ich mich ein paar Tage lang an meine kleine Nähmaschine gesetzt und Lösungen genäht. Wen es interessiert: die Bernina 215, mit dünnem Segelgarn und Ledernadel, schafft zwei Lagen Sunbrella mit einer Lage PVC, ziemlich problemlos! Daumen hoch!

An drei Punkten musste der Edelstahl eingebettet werden.
Fertig!
Vorher ging nur ein Stückchen Reißverschluss noch zu.

Als Nächstes hat der Chartplotter am Steuerstand endgültig den Geist aufgegeben. Also haben wir schweren Herzens einen Neuen bestellt, was JD wieder Stunden gekostet hat. Daneben hat er noch die Dinghipumpe repariert und ich den Schwarzwassertank wieder frei bekommen. Wie gesagt, es wird uns nicht langweilig!

Was gerade richtig gut läuft, ist die Schule! Wir haben hier zwar leider noch keine Freunde gefunden, aber das Englisch macht trotzdem Fortschritte. Paul liest, mit seinem Papi zusammen, sein erstes, dickes, englisches Buch und kommt ganz gut voran!

Paul hat seine ersten englischen Bücher bekommen und freut sich wie ein Schneekönig! Michel dagegen, hat Superspass mit seinem Gummitaipan.
Wie gemalt, der Vollmond über Fisherman’s Wharf.
Vor allem Punkt 4 ist höchst bemerkenswert! 😂

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