Letze Woche fügten sich die Dinge endlich. Ein Email bestätigte, dass das Antifouling verfügbar ist und endlich, endlich hatte der neue Saildrive seinen Weg durch den Zoll gefunden! Vier Tage nur, war er von Finnland nach Tahiti unterwegs, um dann zwölf Tage im Zoll rumzugammeln. Nun ja, über 16 Tage darf man sich wahrscheinlich nicht beschweren, andere haben auch schon mal 6 Wochen auf wichtige Ersatzteile gewartet. (Mhh, wir zum Beispiel! Auf Galapagos – fällt mir gerade ein.)
Die Werft um die Ecke, in Papeete, hatte den Termin zum Rauskranen für den 14.12. nochmals bestätigt und ein Hotelzimmer nahe bei, war auch schon gebucht. Man kann zwar auf einem Schiff an Land wohnen, aber lustig ist das nicht. Spülwasser in kleinen Mengen kann man wohl noch auf das Werftgelände kleckern lassen, das verdunstet hier schließlich sofort, aber Klo und Dusche sind selbstverständlich tabu und die Sanitären Anlagen meist nicht die Tollsten. Außerdem ist ein Werftgelände eindeutig kein Platz für Kinder. Gabelstapler, Lieferwagen und der Riesenkran sausen überall rum, es wird geschweisst, geschliffen und gestrichen und es herrscht Tagsüber ein Ohrenbetäubender Lärm.
Zum Wochenende hin, haben wir also, im wahrsten Sinne des Wortes, nochmal gründlich Klarschiff gemacht. Die Deckskissen sollten alle nach drinnen, damit sie nicht einstauben. Dafür müssen sie natürlich sauber sein und vor allem Stauraum haben – was wiederum zu weiteren Aufräum- und Putzaktionen führte… Außerdem, selbst wenn wir planmäßig nach fünf Tagen wieder ins Wasser kommen, bleibt nicht mehr viel Zeit bis Weihnachten, und die will man ja auch nicht nur mit Haushalt verbringen.
Am 23. muss nämlich die Gästekabine hergerichtet sein und da hat schon lange keiner mehr geschlafen. Ja, wir kriegen Besuch! Allen und Maria, ehemals LADY JANE, kommen über die Feiertage zu uns! Die Lady ist verkauft und sie fliegen erst im nächsten Jahr zur ihrem neuen Schiff in die USA. Da ist uns die super Idee gekommen, die Zeit doch gemeinsam zu verbringen.

Vorgestern morgen haben wir uns also, nach einer schnellen Tasse Kaffee, auf den Weg gemacht. Leinen los, raus aus Hafen und Pass und einmal um die halbe Stadt motort. Nach zwei Stunden waren wir vor der Kraneinfahrt und wurden dort schon von einem Team und dem riesigen Kran erwartet. Ein bisschen hektisch wurde es noch für mich, weil die Fender zu tief hingen, um uns vor dem Beton ringsum zu schützen. Also schnell noch ringsum nachjustieren, während die ersten Techniker schon an Bord kamen, um die Arbeiten am Generator zu besprechen – sehr professionell!


Und dann hieß es: Hoch mit dem Kahn! Zwei Arbeiter sind ins Wasser gesprungen und haben die Hebeschlingen unterm Rumpf positioniert und schon ging es nach oben. Ziemlich merkwürdiges Gefühl, so mitsamt seinem Heim hochgelupft zu werden! Kaum über festem Boden wurde dann erst einmal angehalten und wir durften mit einer Leiter von Bord. Die Schiffsarbeiten gingen praktisch im selben Moment los; Mit einem Hochdruckreiniger wurde der Rumpf gesäubert. Während ich mit den Jungs die meiste Zeit in dem kleinen Aufenthaltsraum gewartet habe, hat JD alle anstehenden Arbeiten besprochen und anschließend den Papierkram erledigt. Kurz vor Mittag war dann alles geklärt und wir konnten uns zum Hotel aufmachen. Seit dem ist Papi tagsüber auf Arbeit, während die Familie das klimatisierte Hotel genießt. Ungewohnter Zustand für uns. Leider verhindert eine gemeine Erkältung die ausgiebige Nutzung des Pools. Schlechtes timing.

Wichtiger ist aber, dass das timing auf der Werft passt und da gibt es keine Klagen. Das Unterwasserschiff ist mit frischen Antifouling gestrichen und der neue saildrive ist eingebaut. In letzter Sekunde ist uns eingefallen, dass wir noch einen funkelnagelneuen Propeller im Keller der Pami spazieren fahren! Kann ja mal passieren. Als wir in Galapagos einen neuen bestellen mussten, hatten wir gleich zwei genommen – man weiß schließlich nie, wann man mal einen Propeller braucht. So ist der gesamte Steuerbordantrieb erneuert und der alte Prop kann jetzt sein Dasein als spare part im Keller fristen.



Spannend war der Abseilakt des Generators! Das gute Stück musste dringend mal überholt werden und wurde dafür, kurzer Hand, aus dem Motorraum gekrant und in der Werkstatt ganz unglaublich aufgehübscht.



Auch die Propeller haben wir mit einer Art Propeller-spezifischem Antifouling gestrichen. Bin mal gespannt wie gut das wirkt und ob ich zukünftig wirklich nicht mehr Stunden, mit dem Spachtel, unterm Boot verbringen muss, um den Bewuchs abzukratzen.



Also nochmal: wir total zufrieden mit dem Service hier! Von Technik über spontane Ersatzteifertigung, bis zur Politur, die Pami ist besser in Schuss als bei ihrer Auslieferung. Für uns hier, in der Seglergemeinde, ist es immer sehr schwierig, vom HörenSagen her, auf gute Qualität und guten Service zu schließen. Viele diskutieren offensichtlich um den letzten Heller und beschweren sich später, das dies und das nicht inklusive war. JD war, wie ihr ihn kennt, freundlich, diskussionsbereit, in Vorkasse tretend und korrekt. Als Dankeschön haben sich alle ein Bein ausgerissen, um uns schnell wieder ins Wasser zu bringen, einen super Job gemacht, und überall betont, wie angenehm die Zusammenarbeit war! So läufts!
P.s.: Donnerstag Nachmittag: Die Jungs sind wieder munter und eben kam die Nachricht vom Käpt’n: Alles klar zum Wassern morgen! Juchuh! Weihnachten kann kommen!!!
Hello die Jajapami Crew, schön, daß es euch gut geht und die Überholung so reibungslos gelaufen ist. Eine gute Weihnachtszeit für euch, freue mich immer von euch zu hören und liebe Grüße an Allen und Maria. Daniel
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