26. April 2019
Sie haben eine ganz eigentümliche Schönheit, diese schroffen Vulkaninseln direkt auf dem Äquator. Mangroven und Oppuncien prägen das Bild. Grün auf schwarzem Lavafels vor türkisblauem Wasser. Die Strände sind weiß. Kein Lavasand, sondern Fisch-Kakita, wie Paul so richtig bemerkte. Es ist bemerkenswert sauber und Müllfrei hier. Ecuador bemüht sich offensichtlich erfolgreich um sanften, nachhaltigen Tourismus.
Die Tierwelt ist so einzigartig, wie man sich das vorstellt wenn man an Galapagos denkt. Allerdings sind es viel weniger Arten als ich erwartet hatte! Die großen, imposanten Reptilien, Vögel und Säuger kann man an zwei Händen abzählen. Auch im kleinen ist die Auswahl nicht groß, aber exquisite: So habe ich zum Beispiel nur zwei Arten Schmetterlinge entdecken können, einen kleinen Blauen und einen großen Gelben. Beide sind allerdings ausgesprochen hübsch. Von den 13 Darwin-Finkenarten, die es auf den Inseln hier gibt, haben wir bislang zwei gesichtet; eine gelbe und eine schwarze.
In der Darwin-Station haben wir zum ersten Mal die gigantischen Riesenschildkröten gesehen. Diego ist schon über 100 Jahre alt und dennoch verantwortlich für die meisten Nachkommen auf dieser Insel. Happy Turtels!
Rund um den kleinen Hafen ist der Kindergarten der Meerechsen und Galapagos-Haie.
Seelöwen tummeln sich überall.
Vor ein paar Tagen hat mich Ohrenbetäubender Lärm aus dem Schlaf gerissen:
Piraten!!! – Quatsch.
Schwerverletzter!!! – Wo bin ich eigentlich? – Ohgott, jetzt weiß ich was das ist! Bitte lass den Letzten gestern Abend die Terassentür geschlossen haben!
Sie war zu und der Seelöwe saß gemütlich im Cockpit, auf der Bank am Tisch, lautstark nach seinen Kumpels rufend, weil es hier so weich und kuschelig ist.
Zum Glück ist er freiwillig gegangen, als ich das Licht angemacht haben. Aber nicht ohne noch einen dicken Haufen zu hinterlassen. Man man man.
Auch Tagsüber haben wir Besuch bekommen und es hat ihn überhaupt nicht gestört das Geri und Cyrill keine zwei Meter neben ihm am Tisch saßen!
Der Fischmarkt von Puerto-Ayora bietet ebenfalls eine einmalige Show. Seelöwen, Pelikane und Fregattvögel tummeln sich überall und werden großzügig, von den Fischern, mit den Abfällen bedacht. Manch einer der großen Säuger hat mich schwer an unseren Nick, den Labrador erinnert, wie er mit stoischer Gelassenheit einfach vor dem Filletiertisch hocken bleibt, ungeachtet dessen, dass alle ständig vor in stoßen und über ihn klettern müssen.