Eine gute Woche haben wir auf den Britischen Jungferninseln verbracht. Im letzten Tageslicht sind wir bei unseren Freunden von den ROGUE und AQUAVI angekommen. Ich habe grade nachgerechnet: wir hatten uns knapp 10 Wochen nicht gesehen! Kaum zu glauben, wie die Zeit dahin rast. Die Wiedersehensfreude bei den 5 Jungs war auf jeden Fall riesig! Unsere verstehen auch zunehmend Englisch.
Zwei der Männer sind vier Tage Regatta gesegelt. Daher sind wir alle vor Anker neben der Nanny Cay Marina geblieben. Der Ankerplatz war nicht der tollste, aber die Marina hatte einen schönen Pool mit Beach Bar.

An einem Regatta-freien Tag sind die Kiwi-Familie (Die Neuseeländer bezeichnen sich selbst als Kiwis) und Chris, der Einhandsegler von AQUAVI, auf die PAMI gekommen und wir haben zusammen einen Tagesausflug gemacht. War sehr nett und mal was anderes! Chris wollte später ans Steuer und hat uns prompt, beim Ausparken von der Mooring, die Dinghischwimmleine in die Schraube gefahren! Mist! Netterweise ist Sarah tauchen gegangen und hat uns befreit. Ich war nämlich gerade frisch geduscht.
Danach hat sie sich noch zwei Stunden, mit Michel auf dem Schoß, hinters Steuer geklemmt und anschließend, mit mir alleine, die PAMI auf 11 m verankert. Echter Segelfrauenpowertag!
Die britische KRABAT und die Schweizer YUANA sind auch noch zu uns gestoßen. Mit fünf Booten haben wir, glaube ich, die größte Versammlung von Odyssee Booten seit Barbados gehabt!
Nachmittags haben sich alle rund um die Nanny Cay Marina Beach Bar und die Regattazelte zusammengefunden und geplaudert was das Zeug hält, während die sieben Kinder durch die Bäume und den Pool getobt sind. Einer dieser Tage war mein Geburtstag und ich habe ihn ehrlich sehr genossen!
Es gab auch ein tolles Geschenk! Ich wollte schon lange ein Kayak haben, aber die Dinger sind echt teuer. In Nanny Cay haben wir endlich ein gebrauchtes, zu einem sehr guten Preis gefunden. Auch noch in JaJapami Grün!!! Toll!

Wenn es dunkel wurde sind alle zurück zu ihren Schiffen um dann, etwas später, hier auf der Pami wieder zusammen zu kommen und weiter zu quatschen…
Gestern morgen ist unsere kleine Flotte dann Anker auf gegangen, um noch einen Nachmittag und Morgen vor dem malerischen Strand von der White Bay auf der Insel Jost Van Dyke gemeinsam zu verbringen.

Dieses „Anker auf“ hatte es echt in sich: KRABAT hatte sich einen Felsbrocken auf den Anker gespießt, den sie nur mit fremder Hilfe wieder abgekriegt haben und wir haben ein großes Gewusel von halb verrotteten Hummerkörben erwischt!
Ich bin also in mein neues Kayak geklettert und habe versucht unseren Anker frei zu bekommen, ohne mir die Finger zu zerquetschen. Es ist mir auch gelungen, allerdings habe ich dafür mit einem unfreiwilligen Bad bezahlen müssen! „Ne limm“ hätte Michel dazu gesagt, bei den Temperaturen!
Bevor es losging haben wir auch noch drei französische Segeltramperinnen eingesammelt. Die Mädels kochen, Babysitten und bringen Leben in die Bude. Sehr nett!
Bevor wir heute, zusammen mit ROGUE, zur Dominikanischen Republik aufgebrochen sind, gab es tatsächlich nochmal Ankerstress! Zum ersten Mal hat sich die Spitze richtig fest in eine Felsspalte gehakt. Zum Glück lag er nur auf 5-6 m, so dass ich runtertauchen konnte! Vorne kann man ein Tau durchfädeln, mit dem dann die Mädels an Bord, mit vereinter Kraft, den Anker rückwärts wieder freigezogen haben.
Nun tuckert die PAMI langsam, ohne Wind, hinter ROGUE her in den Sonnenuntergang auf See.