
Wir sitzen bei Rosi aus Bielefeld und Orlando, in ihrem Rock Side Café und warten, nach einem wunderbaren Tag, auf das Abendessen.
Der letzte Ausflug mit einem Auto ist lange her! Es hat Spaß gemacht mit Gerry über die Insel zu gondeln. Dieser nette Rasta Man, der auch lange in den USA gelebt hat, wusste viel über die hiesige Vegetation, hatte Spaß mit den Jungs und fuhr höchst angenehm Auto.
An einem regnerischen Tag wie heute, präsentiert sich die Insel als dampfender, schwülwarmer Urwald. Die Vielfalt und Üppigkeit der Gewächse ist beeindruckend. Einiges, wie Bananen, Papaja und Mango kannten wir – allerdings nicht in dieser Größe! Vieles war neu und lecker, oder zumindest interessant. Muskatnussbäume (Gerry hat uns 10 Nüsse gepflückt), Ananas Plantagen, ein Strauch mit höchst dekorativen Früchten, von denen der weiße Teil schmeckte wie eine Mischung aus Avocado und Walnuss. Runde, grüne Zitronen, Bowly Fruit ( nicht zum Essen ), Ingwer, und und und.
Wir sind bis zu den Wasserfällen weiter im Norden gefahren. Vom Parkplatz aus läuft man über eine Bambusbrücke in den Dschungel, bis zum Fuß des unteren Wasserfalles. Wenn man durch das Becken watet, kann man über einen, teilweise befestigten Weg, bis zum oberen Wasserfall kraxeln. Paul und Michel hatten beide großen Spaß und sind Furchtlos an Gerrys Hand überall hin geklettert.


Nur mit Mühe konnten wir sie zur Rückkehr zum unteren Becken bewegen. Unten war aus groben Steinen ein Mini See angelegt worden und dort durften sie dann endlich nach Herzenslust rumplanschen und spielen.
Mich hat das Alles sehr an Mexiko erinnert! Vor zwei Jahren bin ich mit Saul und den Jungs genauso durch den Dschungel zu einem Wasserfallbad wie heute! Und ich fand es damals wie heute fantastisch! Dieser Freiraum mitten im Urwald, der vom Wasser geschaffen wird, der Kontrast zwischen der feuchten Wärme und dem kühlen Süßwasser, bildet einzigartige Oasen in dieser Welt!
Ich möchte die Deppen schütteln, die auch an diesen Orten Keksverpackungen und Bierflaschen liegen lassen!
Natürlich sind die Beiden auf dem Rückweg im Auto eingepennt. Sie wurden im Vorgarten des Cafés geparkt, und dann hatten Orlando, Gerry, JD und ich einen Workshop über Bowly Fruit preparation: aufsägen, mit dem Löffel aushöhlen und dann von Außen, mit einem Nagel, verzieren.
Getrocknet heißen sie dann das Geschirr des armen Mannes und sind zum Essen und zur Dekoration gleichermaßen verwendbar.
Als einzige Gäste haben wir uns schlicht Kürbissuppe mit Reis gewünscht, früh und familiär gegessen und wurden dann die paar Meter zur Pami mit dem blauen Boot gerudert. NOCH netter war Gerry: während wir aßen, ist er heim gefahren, hat selbstgeschossenes Schwein aus seinem Tiefkühler und Früchte aus seinem Garten geholt – um uns alles zu schenken, während er Paul und Michel trocken ins Boot gehoben hat. …
Das Land und die Natur zu entdecken ist immer wieder fantastisch, aber am Ende sind es die Menschen, welche die stärksten Eindrücke hinterlassen und am meisten prägen.